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Münchner Internet Zeitung

Die Große Kreisstadt und das Umland führen in Deutschland nicht die Arbeitslosenstatistik an. Wenn der Chef der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, an jedem Beginn eines Monats, die Zahlen für den Vormonat verkündet, findet der aufmerksame Beobachter diese Stadt und das dazu gehörende Umland an letzter Stelle der bundesdeutschen Statistik. Mancher Ratschef einer ostdeutschen Stadt blickt neidisch auf diese bayerische Kommune und das Umland.

Dank des 1992 eröffneten Franz-Josef-Strauß-Flughafens hat sich Freising zu einem interessanten Wirtschaftsstandort mit guter Verkehrsanbindung entwickelt. Die Große Kreisstadt liegt nur gut 40 Fahrminuten vom Zentrum der Millionenstadt München entfernt. Neben der Wirtschaft hat die Stadt an der Isar aber auch viel Kultur zu bieten.

Die Anfänge Freisings verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Vor 724 entsteht auf dem Domberg die Marienkirche. Sie war der erste Dom. Auf dem Weihenstephaner Berg wurde die Stephanskirche gebaut. Um 724 kommt der heilige Korbinian nach Freising. Er wird der erste Bischof und ist heute auch der Stadtpatron. In dieser Zeit beginnt die Missionstätigkeit und es entsteht auch das Bistum. Der heilige Korbinian ist heute auch Patron der Erzdiözese München und Freising. Sein besonderes Attritbut, der Bär, der der Legende nach dem Heiligen das Gepäck über die Alpen trug, ziert das Freisinger Stadtwappen.

996 verlieh Kaiser Otto III. an den Freisinger Bischof das Marktrecht. Mit dem Hinweis auf den „täglichen Markt“ lenkt diese Urkunde den Blick erstmals vom Burg- und Domberg herab auf die Siedlung zu seinen Füßen, die sich zur Freisinger Bürgerstadt entwickelte.

Bauliches Zeugnis des Freisinger Mittelalters ist an erster Stelle der romanische Dom mit seiner eindrucksvollen Hallenkrypta und der berühmten Bestiensäule. Die Gotik an den Dom umgestaltet und neue Kirchenbauten bzw. Kirchenausstattungen entstehen lassen. Bis 1803 war die Domkirche die Kathedrale der Bischöfe von Freising. Eine lange und abwechslungsreiche Geschichte hat sie geprägt. 1159 wurde der erste Dom vom Feuer zerstört. Von 1159 bis 1184 entstand der Neubau als romanische Basilika. Trotz aller Veränderungen blieb dieser Bau in seinen Maßen und Form im Kern unberührt. Seine strenge Feierlichkeit, Ruhe und Gelassenheit sind auch heute noch spürbar.

Die romanische Raumwirkung ist ungebrochen aber nur in der Krypta erhalten geblieben. Diese wurde angelegt, um die Gebeine des Diözesanpatrons in würdiger Weise der Verehrung durch die Gläubigen zugänglich zu machen. Beachtenswert ist dort die Bestiensäule. Sie ist eine Darstellung des christlichen Kampfes gegen das durch Bestien dargestellte Böse. Die Gotik hat den Dom im Stil ihrer Zeit ausgestaltet. Die Glocken des Doms hört man übrigens manchmal bis München.

Eine weitere sehenswerte Kirche in Freising ist die St.-Georg-Kirche. Die heutige Pfarrkirche wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts als spätgotische Hallenkirche erbaut. Sie verlor nacheinander ihre gotische, barocke und neugotische Einrichtung. Der 87 m hohe Turm der Pfarrkirche wurde 1678 bis 1688 von dem italienischen Baumeister Antonio Riva errichtet und zählt zu den schönsten Barocktürmen Bayerns. Den Turm kann man besteigen. Von der Spitze des Turm aus kann man bei sehr guten Wetter den Münchner Olympiaturm und auch noch die Berge sehen.

Nach einer der anstrengenden Besichtigungstour sollte der Besucher in Freising schon noch einkehren. Gerade in der Fußgängerzone gibt es zahlreiche nette Gaststätten und Cafes.

Als Besucher nervt ein bisschen, dass die Fußgängerzone keine echte ist. Der Autoverkehr stört doch sehr stark.

Wie erreicht man Freising? Mit dem Auto: Von München aus über die A 92 (Autobahn München – Deggendorf) bis zur Anschlussstelle Freising-Mitte. Mit der Bahn von München aus: Entweder mit der S-Bahn oder mit der Regionalbahn, die auch in Freising hält. Für Radler: Von München aus an der Isar entlang.

Mohrbrunnen am Fuße des Domberges
Rathaus von Freising
Die Domkirche von Freising
Hochaltar der Domkirche
Die Kanzel der Domkirche